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Seerose Resort & Spa reimagined, Meisterschwanden

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Fotos © Jochen Splett

Seerose Cocon_ reimagined

Vor über zehn Jahren wurde das Cocon im Ensemble des Seerose Resort & SPA eröffnet. Schon damals war die Lage am Hallwiler See mit seinen Bootshäusern, den umliegenden Obstwiesen und das Versprechen hier einen Ort des Rückzugs und der Erholung zu schaffen prägend für das Erscheinungsbild dieses vier Sterne Hotels. Der grosse Erfolg des Hauses führte zu einer Erweiterung des Raumes und des Angebotes des Seerose Cocon, um den Gästen einen noch besseren Komfort bieten zu können.

Entstanden ist ein zweistöckiger Anbau samt Dachlandschaft, der sich mit seiner schmalen Seite nahtlos an den Bestand schmiegt und mit seinem steinernen Rücken die grosszügige Anlage nach aussen abschliesst. Das Gebäude öffnet sich filigran zu einem grünen Innenhof, ein geschickt positionierter, erhöhter Baumgarten ist ihm vorgelagert, eine ebenerdige Terrasse führt zum Restaurant, das sich nun als L Winkel um diese Terrasse legt. Die schlanken Säulen vor der grossen Glasfassade ziehen den Blick nach oben: von der Restaurantebene über das Wellnessgeschoss des Cocon Thai Spa hin zur Dachterrasse; dort thront verheissungsvoll der Poolgarten, mit grossen Rhododendren und Maulbeerbäumen.

Die identitätsstiftenden Cocons des bestehenden Seerose Spa sind das zentrale Motiv dieses Neubaus. Sie strukturieren das innere Raumgefüge, schaffen geschützte Bereiche und eröffnen immer wieder überraschende Perspektiven, die im Restaurant im Erdgeschoss zu einer lukullischen Entdeckungsreise entlang der Spice Route einladen. Hier gibt der Raum begrenzende, hölzerne Ausbau dem Gast den Blick in die Küche frei, bietet sich als Buffet an oder formt leicht erhöhte Sitznischen. Die Referenzen zu den umliegenden Bootshäusern und den Apfelbaumwiesen werden erkennbar wieder aufgegriffen.

Überraschend und identitätsstiftend spannt sich eine warm metallisch schimmernde Spiegeldecke über diesen Innenraum. Durch eine geschickte Linienführung doppelt sich darin die Höhe der freistehenden Cocons in ihrer optischen Wirkung. Die Proportion dieser raumprägenden Figuren gewinnt damit an Eleganz, die Verortung der Körper im Raum wird gestärkt und ihre Mehrgeschossigkeit subtil im Innenraum erzählt.

Mit ihrer geglätteten weissen Aussenhaut, den amorphen Rundungen und ihrem weichen Inneren löst ihre Erscheinung das Thema des Hauses ein: es sind Cocons, Orte des geschützten Rückzugs und der Metamorphose. Raffiniert knüpft die bestehende Gestaltung an das Konzept von 2013 an und modifiziert es im Hier und Jetzt: eine in sanften Metalltönen schimmernde, textile Haut kleidet diese Räume aus, die Stoff bespannten Decken, mit dem eigens für die Seerose entwickelten Dessins vereinen die Flora des Hallwiler Sees mit der Blütendichte thailändischer Motive. Ein idealer Plafond für den grossen Auftritt der Blüten Chandeliers.

Diese Cocons ziehen sich an gleicher Stelle und in ähnlicher Form auch in das darüberliegende Wellness Geschoss – fast wirkt es, als würden diese amorphen Körper alle Levels durchdringen, sich je nach Bedarf und Funktion nach aussen öffnen oder geheimnisvoll geschlossene Räume formen. Das Wellnessgeschoss folgt in seiner Anlage der Gestaltidee der Gesamtkonzeption: der gediegene Apfelholz Innenausbau der raumbegrenzenden Wände bildet Empfang, Sitznischen oder technische Features ab und birgt die inszenierte Treppe, die zum roof top garden führt.

Auch hier schmeichelt eine durchgängige, schimmernde Decke den Cocons mit ihrer weissen Aussenform, die sich durch ihre Spiegelung optisch erweitern. Diese Reflexion trägt zudem den grünen Aussenraum in die Ruhebereiche – subtil verfremdet doch mit einer starken Präsenz spiegelt sich der Baumgarten als Deckenbild wieder. Das Motiv der üppigen Vegetation durchdringt als ein Arrangement verschiedenster Grünpflanzen auch die abschliessende Natursteinwand. Und natürlich finden sich im Inneren, der als Treatment Räume genutzten Cocons, die floralen Dessins der textilen Decken wieder.

Abschliessender Höhepunkt dieser neuen Anlage ist sicherlich der Dachgarten mit seinen drei Aussenpools, die in eine begrünte Landschaft organisch eingebunden sind. Auf unterschiedlichen Niveaus findet man sich auf bequemen Loungern unter Bäumen, Sträuchern oder bunten Sonnenschirmen wieder – immer mit einem spektakulären Blick auf den Hallwiler See eingebettet in lieblichen Hügeln und die Anlage des Seerose Resort & SPA.

Bauherrschaft: Balance Familie AG, Meisterschwanden

Architektur: saraspiro SA, Zürich

Projekt und Baumamgement: A6 Architekten, Buttisholz

Innenarchitektur Szenenbild: ushitamborriello, Baden

Haustechnik: Otto Bachmann AG, Zug

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